Kita Kunterbunt

Eine kunterbunte Geschichte

1949,

kurz nach Ende des 2. Weltkrieges, wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland durch die Besatzungsmächte bestätigt und damit das Gesellschaftssystem der Demokratie eingeführt. Kassel gehörte zur amerikanischen Besatzungszone der Alliierten und viele US- Soldaten lebten mit ihren Familien in der Stadt. In diese Zeit viel auch die Geburtsstunde der Kita, die sich damals unter dem Namen „Dependant School“ in der Weidlingstraße im Vorderen Westen als Kindergarten für US- amerikanische Kinder der Besatzer gründete.

1958

zog die „Dependant School“ in Räumlichkeiten der amerikanischen Militärpolizei, in das heutige Gebäude des Schulamtes in der Wilhelmshöher Allee. Ein Jahr später öffnete sich die Kita für alle Kinder der Stadt Kassel, unabhängig ihrer Staatsangehörigkeit. Aufnahmebedingung war die Mitgliedschaft im Elternverein, dem „Deutsch- Amerikanischen Frauenclub Kassel“. Der Zeitpunkt der Vereinsgründung datiert auch den Beginn einer langen Tradition in unserem Haus: Die eines demokratischen Miteinanders auf Augenhöhe, der Teamarbeit und der gemeinsamen Visionen.

1969,

in der Kita wurden nun 46 Kinder betreut, wurde der Elternverein in „Verein der Freunde und Förderer des deutsch- amerikanischen Kindergartens Kassel e.V.“ umbenannt. Es folgte die Anerkennung der pädagogischen Konzeption durch das Landesjugendamt Hessen.

1972

zog der nun dreigruppige Kindergarten in die Räumlichkeiten einer ehemaligen Kegelanlage um, den heutigen Standort in der Schellingstraße 8, in Kassel Wehlheiden. Das Gebäude umfasste die Räumlichkeiten der heutigen Glühwürmchen- Schmetterling- und Marienkäfergruppe. Diese Zeit war geprägt durch ein enges Miteinander der Familien und der pädagogischen Fachkräfte, die gemeinsam Alternativen zur autoritären Erziehung der 60er Jahre suchten.

Die erste Ausgabe der Kitazeitung, ein Gemeinschaftsprojekt von Eltern und pädagogischen Fachkräften, erschien in 1980.

1983

wurde das Außengelände, durch den Einsatz der Vereinsmitglieder in 500 Elternarbeitsstunden, unter Anleitung zweier Fachleute die das Arbeitsamt Kassel finanzierte, umgestaltet und mit zahlreichen Spielgeräten neu angelegt.

1986,

kam es zu einer weiteren Namensänderung des Vereins in „Kita Kunterbunt e.V.“, da die Alliierten aus Deutschland abgezogen waren und damit auch das bilinguale Konzept eine umfassende Überarbeitung erforderte.

1994

wurde in der Kita Kunterbunt ein erstes Mal integrativ gearbeitet und die dreigruppige Einrichtung hält seither in allen Gruppen Integrationsplätze für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf vor.
Zwischen 1994 und 1995 fanden zahlreiche Umbaumaßnahmen am Gebäude statt, da die Räumlichkeiten den Anforderungen nicht mehr gerecht wurden. Der Verein investierte 1,5 Mio. DM um Platz für eine vierte Gruppe, eine Bibliothek, den Turnraum, ein Mitarbeitendenzimmer und das Büro zu schaffen. Die Einrichtung wuchs und mit der steigenden Kinderzahl und Vereinsmitglieder auch die Anzahl der pädagogischen Fachkräfte.

1998

wurde in der Kita Kunterbunt zum ersten Mal die „Spielzeugfreie Zeit“ durchgeführt. Das Konzept dient der Suchtprävention, denn „ein zu viel“ an Spielzeug, Konsumgütern und Freizeitangeboten kann dazu führen, dass Kinder sich schlechter konzentrieren können, ihre Aufmerksamkeit leidet und ihre Bedürfnisse zunehmend schlechter wahrnehmen. Dieses Konzept prägte die pädagogische Arbeit in der Kita Kunterbunt maßgeblich und das Konzept wird bis heute, in einer weiterentwickelten Version, umgesetzt.

Seit dem Jahr 2007

arbeiten die pädagogischen Fachkräfte auf der Grundlage des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplanes, welcher das Kind in den Mittelpunkt des pädagogischen Handelns rückt und einen Schwerpunkt auf Kinderbeteiligung legt. Die pädagogischen Fachkräfte bilden sich seither regelmäßig im Rahmen des BEP fort.

2014

fand die Eröffnung des Krippenanbaus statt, in der seither zwei Gruppen mit bis zu 10 Kindern betreut werden. Das pädagogische Konzept der Krippe wurde durch die pädagogischen Fachkräfte im Haus entwickelt.

Im Jahr 2018/2019

wurden, neben den Vorstandvertretern, die ersten offiziellen Elternbeiräte in der Kita Kunterbunt gewählt.

Seit 2019 unterstützt der Bund das Land Hessen mit dem „Gute-KiTa-Gesetz“, welches auf Qualität hinsichtlich der Rahmenbedingungen und in der pädagogischen Arbeit in Kitas und für Teilhabe sorgt.

Im Jahr 2021/2022

Nach vielen Leitungswechseln und Phasen ohne Leitung, wurden im Jahr 2021/2022 durch Trägerentscheid zwei Leitungen eingestellt, was dem demokratischen Prinzip des Hauses folgte und viele Veränderungsprozesse in Gang setzte.

Seit 2022/2023

arbeiten das pädagogische Team und die Leitungen in gemeinsamen Arbeitsgruppen kontinuierlich an der Weiterentwicklung der pädagogischen Konzeption und der Qualitätsentwicklung in der Kita Kunterbunt. Gleichzeitig wurde der hausinterne „Runde Tisch“ der Integrationsfachkräfte ins Leben gerufen und die pädagogischen Mitarbeitenden nach der internationalen Klassifikation ICF- CY geschult.

Im selben Jahr wurde das Außengelände der Kita umfassend erneuert. Terrasse, Treppe und Wege wurden neu angelegt und am Hang neue Sitzgelegenheiten geschaffen. Im Haus wurde der Flur des Kindergartens renoviert, der in einem einheitlichen Design und mit neuem Farbkonzept verändert wurde.

2023/2024

stellte das pädagogische Team das Gewaltschutzkonzept der Kita Kunterbunt fertig, welches Voraussetzung für den Erhalt der Betriebserlaubnis ist.